Sprachen

In der heutigen Zeit der internationalen Vernetzung und Kommunikation ist Mehrsprachigkeit eine vielgefragte Fertigkeit und zukunftsrelevante Kompetenz. Sie bildet die Grundlage zur interkulturellen Verständigung und Zusammenarbeit und ermöglicht es, sich in der heutigen, auf Vernetzung ausgerichteten Berufswelt zu positionieren.
Zudem sind sowohl langfristige Mitarbeiter wie auch temporär Studierende und externe Experten in Tamera internationaler Herkunft. Eine internationale, mehrsprachige Ausbildung ermöglicht es den Kindern, jederzeit in ihren Heimatländern wieder re-integriert und eingeschult zu werden.

Bilinguales (trilinguales) Lernen: Unterrichtsprachen – Erstsprache –Zweitsprache

Unterrichtssprachen

Die relevanten Sprachen im Umfeld der Escola da Esperança sind Portugiesisch (Landessprache), Englisch (Sprache internationaler Kinder und zentrale internationale Verständigungssprache) und Deutsch (Muttersprache vieler Kinder im Friedensforschungszentrum Tamera).
Wir gehen davon aus, dass das Lernen der Sprachen am besten in einem interessanten, lebensnahen Kontext geschieht (Content and Language Integrated Learning – CLIL). Deshalb werden die täglichen Angebote in den verschiedenen Fächern, Praktikumsbegleitung etc. in den Unterrichtsprachen Englisch, Portugiesisch oder Deutsch angeboten, je nach Muttersprache der Lehrperson.
In der Primaria liegt der Schwerpunkt auf portugiesischer Sprache als Landessprache und deutscher Sprache als Muttersprache.
Ab der Sekundaria 1 rückt die englische Unterrichtssprache ins Zentrum (dazu gehört auch ein Praktikum im englischen Sprachraum). In der Sekundaria 2 werden alle Abschlussfächer in der Vorbereitung auf die IGCSE Abschlussprüfungen in Englisch unterrichtet.

Erstsprache – Zweitsprache

Im Sprachunterricht zur Vorbereitung auf die IGCSE Abschlussprüfung ermöglichen wir den Lernenden jeweils ihre eigene Muttersprache (En, PT oder DE) als erste Sprache (Hauptsprache) zu studieren, und die weiteren Sprachen als Zweitsprache. Denn für eine fundierte Sprachentwicklung erachten wir die Förderung der Muttersprache als zentral.

Wege zur Erlangung der Sprachkompetenz

Content Language Integrated Learning (CLIL)

Wie bereits beschrieben, soll die Sprachkompetenz in erster Linie durch den realen Kontakt mit Menschen (bzw. ihrer Muttersprache) und konkreten Inhalten geschehen. Die drei Sprachen sollen den Kindern als Umgangssprache in ihrem Umfeld geläufig sein, sodass es nach und nach natürlich ist, sich in der eigenen Muttersprache oder eben einer Zweitsprache zu verständigen. Deshalb begleiten portugiesisch-, englisch- und deutschsprachige Lehr-personen die Kinder in den Lernräumen. Sie sprechen mit den Kindern konsequent ihre Muttersprache und bieten auch die inhaltlichen Angebote jeweils in ihrer Muttersprache an (CLIL). Bei Bedarf unterstützt eine zweite Lehrperson im Teamteaching den Lernvorgang (dual language education). Ein wichtiges Element in der Primaria ist das Singen, Spielen und Vorlesen von Geschichten in den verschiedenen Sprachen.
In der Sekundaria spielen neben regelmäßigen Kursen durch Sprach-Fachlehrpersonen, die Projekte mit verschiedensprachigen Experten, Reisen in andere Länder und das Eintauchen in die Literatur und Kultur eines Sprachgebietes eine wichtige Rolle.

Sprachmaterial in der „Vorbereiteten Umgebung“

Von Anfang an stehen in den Lernräumen Sprachmaterialien in allen drei Sprachen zur Verfügung für die Ausbildung der Grundkompetenzen wie Wortschatzbildung, Lesekompe­tenz und Sprachbetrachtung. Bewusst werden die Strukturen der Sprachen miteinander erforscht und verglichen. Gerade die Montessori-Grammatik-Materialien bieten ideale Grundlagen dafür, die Grundstruktur europäischer Sprachen zu begreifen. Zudem finden die Kinder viele Spiele und Bücher in den verschiedenen Sprachen und Lernprogramme am Computer, an denen die Kinder individuell ihre Sprachkompetenzen aufbauen können.

Projekte und Praktikum im portugiesischen Sprachraum

Ab der Primaria führen uns die wöchentlichen Ausflüge in die Umgebung in Kontakt mit der portugiesischen Kultur. Sie sollen Anregung sein, immer wieder in eine Vertiefung mit der portugiesischen Sprache und Kultur zu kommen. In der Vorbereitung und Nacharbeit wird notwendiges Vokabular erarbeitet und Fragen nachgegangen.
Mindestens einmal pro Schuljahr findet ein ausgedehntes „Projekt Portugal“ statt.
Eine Vertiefung der Sprachkenntnisse geschieht auch durch die gemeinsame Durchführung von Projekten und Angeboten mit der Nachbarschule in Colos-Odemira „Escola Básica Aviador Brito Paes“, die wir als sehr wichtig erachten.
Bereits im Schuljahr 2013/14 sind Sprach- und Theaterpädagogen der zukünftigen Escola da Esperança angefragt, Nachmittagskurse in Kunst und Theater in den Sprachen Portugiesisch und Englisch in der „Escola Basica“ in Colos durchzuführen, um eine Übungsmöglichkeit und Vertiefung für die englische und portugiesische Sprache anzubieten.
Am Ende der Primaria verbringen die Lernenden der Escola da Esperança mindestens drei Wochen in einem portugiesisch-sprachigen Umfeld (Praktikum, Ferienfreizeit). Portugiesisch sprechende Kinder können nach Wunsch in einem englischsprachigen Raum ihr Praktikum absolvieren.

Praktikum im englischen Sprachraum

In der Sekundaria absolvieren die Schüler Praktika oder Schüleraustauschzeiten im englischen Sprachraum.

Sprachkurse/Vorbereitung auf die IGCSE Abschlussprüfungen

Ab der Primaria 1 findet im Rahmen der Kurse Sprachunterricht in den drei Sprachen Deutsch, Portugiesisch und Englisch statt.
Ab Primaria 2 finden gezielt Sprachkurse in den Erst- und Zweitsprachen statt, insbesondere in Englisch, um die Sprachkraft hinsichtlich der IGCSE Abschlussprüfungen in Englisch optimal zu schulen.