Ein Jahreszyklus mit den Bienen – gelebtes Wissen im Kindergarten
Welche Pflanzen mögen die Bienen?
Brauchen sie Wasser zum Trinken?
Wer entscheidet, wann die Zeit gekommen ist, woanders einen neuen Schwarm zu gründen?
Wie sprechen die Bienen miteinander?
Wie lange brauchen sechs Bienen, um einen Löffel Honig zu sammeln?
Warum hat der Schwarm unseren Bienenstock verlassen?
Was ist die geistige Aufgabe der Bienen auf diesem Planeten?
Wozu brauchen Bienen Propolis?
Wie bereiten sich die Bienen auf den Winter vor? Und wer schließt dann die Tür des Bienenstocks?
All diese Fragen haben uns das Jahr über begleitet.
Einmal im Monat kam Annelieke, unsere geliebte Bienenweisheitsträgerin, zu uns und zeigte uns die Welt der Bienen.
In dieser Zeit durften wir in Tamera einen Bienenstock öffnen, den die Bienen gerade verlassen hatten. Was für eine magische, goldene Welt, die sie darin erschaffen hatten. Und wir hatten das Privileg, diese zu erspähen, zu riechen und anzufassen.
Wir pflanzten die Lieblingsblumen der Bienen und bemalten das Äußere des neuen Bienenstocks. Wir spielten in Rollenspielen und mit Bienenpuppen den Vorgang des Schwärmens nach. Und wir schlüpften selbst in die Rollen, die im täglichen Leben in einem Bienenstock vorkommen; die Putzfrauen, die Wächterinnen, …
Wir stellten unsere eigene Wund- und Hustenmedizin aus Propolis her und sangen ihnen unser Bienenlied vor.
Wie viel Arbeit ein Löffel Honig ist, erfuhren wir selbst in einem Spiel. Wir flogen wie Bienen von unserem Bienenstock zu einer Blume und wieder zurück. Jedes Mal, wenn wir an der Blume (ein Teller mit ungekochten Linsen) ankamen, pflückten wir ein Linsenstück und trugen es zurück in den Bienenstock.
Wir erbrachen einer anderen Biene unser Linsenstück und diese Biene erbrach es in eine Zelle. Natürlich alles theatralisch spielend. Bei diesem Prozess passiert in jedem Magen einer Biene eine Gärung, und eben auch Magie. So dass am Ende in der Zelle Honig ist. Die Kinder flogen hin und her, flogen kreuz und quer. Bis sie erschöpft waren und wissen wollten, wie viel Honig sie gesammelt hatten. Ein winziger Tropfen Honig war das enttäuschende und augenöffnende Ergebnis. Ihre Art Honig zu konsumieren, änderte sich von diesem Tag an.
„Sage mir etwas und ich vergesse es, lehre mich und ich erinnere mich vielleicht, beziehe mich ein und ich lerne“, Benjamin Franklin.